Beiträge von Reginald_Puster

    Hier ein paar Tipps von einem, der seit 35 Jahren Lötkolben und Lötmaschinen Erfahrung hat :

    - ich habe in dieser Zeit über 100 Azubis das Löten beigebracht, am Anfang wird aber immer mit Schrottplatinen angefangen ( je auch Talent so ca. 3-5 Tage lang ) Bauteile auslöten und wieder einlöten

    von Widerstand bis Drosseln usw.

    - meine Erfahrung ist, so eine Soldapult ist das Beste Entlötgerät und nicht die Entlötstationen

    - Löttemteraturen über 400 Grad braucht man selten ( auch bei Bleifrei ), nur bei großen Kupferflächen

    - die Lötspitze sollte so breit sein wie das Lötauge

    - Flussmittel auf jeden Fall verwenden, wirkt so manche Wunder

    - auf jeden Fall etwas Lötzinn dazugeben, die Wärmeübertragung von Lötspitze zu Lötauge ist besser

    - da heute Bleifrei Lötzinn eingesetzt wird, ist manchmal Geduld gefragt, denn Bleifrei fliesst nicht so gut wie Bleihaltiges

    - die Lötzeit sollte bei "normalen" Lötstellen, also keine großen Kupfenflächen darum ca. 3-5 Sekunden betragen, bei großen Kupferflächen sogar bis 15 Sekunden

    - die Soldapult ruhig auf Lötspitze und Lötauge setzen, die Teflonspitze hält das aus, man kann auch Ersatzspitzen nachkaufen

    - ich z.B. mache die Lötaugen bei den Sonoffs gar nicht mehr frei von Lötzinn, sondern eine breitere Spitze drauf, Lötzinn auf die Lötstellen, Pinheader eine Seite gegen die Lötstellen drücken, mit dem Lötkolben vom

    1.-5. Pin hin und her gleiten, wenn Zinn flüssig drücke ich den Header durch, fertig.

    Noch ein Sicherheitshinweis : Lötstellen mit Druckluft auspusten hat bei einem Kollegen von mir fast zum Verlust eines Auges geführt, die Vertiefung im Auge reinigt er nun mit einem Schamhaar, also mindestens eine Schutzbrille tragen oder am besten seinlassen, überall Lötperlen, die Kürzschlüsse verursachen können.

    Einiges wurde hier schon angesprochen, aber ein wenig Übung mit Schrottplatinen muss sein.

    Sorry für soviel Text, aber so ein Thema geht nicht mit ein paar Worten.